Ich weiß, die Überschrift klingt jetzt leicht nach
Helikoptermama im Urlaubsmodus, die
hektisch durch die Urlaubsunterkunft wuselt und sich Final-Destination-artige
Horrorszenarien ausdenkt, bei denen sich ihr Baby oder Kleinkind auch nur
irgendwie in Gefahr begeben könnte. Tatsächlich bin ich eher so das Gegenteil,
sprich die Kleinkind-Mama, die eine potentielle Gefahrenquelle meist erst als
solche identifiziert, wenn es zu spät ist, und dann hektisch durch die
Urlaubsunterkunft wuselt auf der Suche nach Pflaster, Kühlpack und Co… Ist
leider auch nicht so wirklich urlaubs-tiefenentspannt- genauso wenig, wie
potentielle Verletzungen mit Nein-Rufen, Kleinkind (natürlich unter
Protestgeschrei) Wegschleppen oder fragwürdigen Ablenkungsmanövern zu
verhindern. Also doch lieber vorbeugen
und die Unterkunft kleinkindsicher machen. In diesem Blogpost erfahrt ihr, wie
das ohne allzu großen Aufwand gelingt:
Kleinkindsichere Urlaubsunterkunft?!
Eigentlich sollte man ja meinen, dass Kindersicherheit in
Ferienwohnungen, Hotelzimmern & Co. (und eigentlich auch überall sonst, wo
sich kleine Kinder aufhalten!) eine Selbstverständlichkeit ist. Das ist leider
unserer Erfahrung nach nicht wirklich so – und wir reden jetzt nicht von
irgendwelchen „exotischen“ Urlaubszielen, sondern z.B. von Norditalien, Sardinien oder der Ostsee… Und ja, wir geben bei der Buchung an, dass wir mit
Kleinkindern unterwegs sind, haben teilweise sogar schon gegen nicht
unerhebliche Aufpreise eine Baby- bzw. Kleinkindausstattung hinzugebucht und
achten bei der Auswahl der Urlaubsunterkünfte auf das Attribut
„kinderfreundlich“.
Merke: „Kinderfreundlich“ ist durchaus nicht immer gleichzusetzen mit„kindersicher“…
Allerdings muss man fairerweise sagen, dass „kindersicher“
ja auch nicht gleich „kleinkindsicher“ bedeutet. Das sehen wir gerade sehr
deutlich beim Vergleich unserer Kinder: Während eine Stehlampe mit der
Vierjährigen (wenn nicht gerade ein Final-Destination-artiges Horrorszenario
eintritt ;-)) kein Problem ist, gibt es gut und gerne dreihundert verschiedene
Möglichkeiten, wie der Eineinhalbjährige sich damit wahlweise verletzen,
erdrosseln, erschlagen und elektrokutieren kann.
Und so ist das sicher auch mit verschiedenen
(Klein-)Kindern: Während besagte Stehlampe das eine Kleinkind völlig kalt
lässt, findet ein anderes Kleinkind sie vielleicht total faszinierend und
möchte unbedingt im Selbstversuch deren physikalische Eigenschaften erforschen.
Außerdem ist für Kleinkinder natürlich im Urlaub alles
nochmal neu und spannend. Auch wenn die Stehlampe zu Hause völlig uninteressant
ist, muss sie in der Urlaubsunterkunft unbedingt nochmal ausgiebig untersucht werden…
Worauf ich hinaus will: Klar, grobe Sicherheitsmängel wie
offen liegende Kabel an Steckdosen sind für alle Kinder (und Erwachsenen!)
gefährlich, aber bei vielen möglichen Gefahrenquellen für Kleinkinder denken
die Vermieter, Hotelbetreiber oder Reinigungskräfte vielleicht einfach gar
nicht daran, dass sie die Kleinkindsicherheit der Urlaubsunterkunft
beeinträchtigen.
Da ist dann also die Erfahrung und die Kreativität der
Kleinkind-Eltern gefragt, um mögliche Gefahrenquellen ohne allzu großen Aufwand
zu beseitigen.
Urlaubsunterkunft kleinkindsicher machen – die 5 größten Gefahrenquellen
1. Kleinkind-Gefahrenquelle: Elektronik
So praktisch Fernseher und WLAN in der Urlaubsunterkunft
auch sind – die Kabelage dafür ist meist
in irgendeiner Ecke in Bodennähe zu
finden. Mal ganz zu schweigen von den ganzen tollen Steckdosen… Für letztere
gibt es im Baumarkt, Drogeriemarkt oder natürlich im Internet einfache
Steckdosensicherungen zu kaufen. Wenn wir die nicht dabeihaben, sie von den
Kleinkindern irgendwo versteckt wurden oder bei manchen Systemen im Ausland
überkleben wir sie oft einfach.
Klar, es ist natürlich für Kleinkinder auch sehr spannend,
das Klebeband abzupulen – aber das gibt uns Erwachsenen immerhin das nötige
Zeitfenster, um das Kleinkind aus der Gefahrenzone zu entfernen, wenn es sich
in einem unbemerkten Moment an den Klebebändern zu schaffen macht ;-).
Am sichersten ist es natürlich (gerade bei richtig
gefährlichen Elektosachen wie aus der Wand hängenden Kabeln), sie hinter
Schränken, Sofas verschwinden zu lassen…
2. Kleinkind-Gefahrenquelle: Umstürzende Gegenstände
Nächste Klassische Kleinkind-Gefahrenquelle sind umstürzende
oder herunterfallende Gegenstände. Ist ja auch zu faszinierend, wenn die
Stehlampe so schön wackelt. Und dann erst die ganzen Vasen, Kerzenhalter und
andere seltsame Gebilde, die da auf den Regalen herumstehen.. Kein Wunder, wenn
das Kleinkind da mal dran rütteln oder am besten gleich hochklettern möchte.
Gerade bei schweren Schränken und Regalen kann das echt böse enden, aber auch
durch Glasscherben von herunterfallenden Vasen etc. können schön fiese
Verletzungen entstehen.
Natürlich kann man jetzt in der Urlaubsunterkunft nicht
erstmal sämtliche Regale und Schrankwände andübeln, aber zumindest mit den
folgenden Maßnahmen anfangen:
- Vasen, Kerzenhalter und andere Dekogegenstände außer Reichweite der Kinder stellen
- besonders kippelige Regale, Stehlampen in ein Zimmer stellen, in das das Kleinkind nur unter sehr aufmerksamer Aufsicht darf (zur Not ins Badezimmer ;-)) – oder vielleicht ein Sofa, Tisch oder ein anderes schweres Möbelstück davorstellen.
3. Kleinkind-Gefahrenquelle: Mögliche Vergiftungen
Ich musste erstmal wieder Urlaub in einer Ferienwohnung
machen, um mich daran zu erinnern: „Normale“ Leute, also Menschen ohne
Kleinkinder, bringen ihre Putzmittel, Waschmittel, Spülmaschinentabs etc. gerne
im Schrank unter der Spüle unter. Oder auch gerne mal in einem Schränkchen im
Flur, oder warum nicht gleich im Badezimmer auf dem Fußboden?
Die schlechte Nachricht: Kleinkinder (also zumindest meine)
finden sowas total interessant und wollen die lustig-bunten Flüssigkeiten und
Tabs gerne untersuchen. Und sind dann plötzlich erstaunlich geschickt, wenn es
darum geht, Verpackungen aufzukriegen.
Die gute Nachricht: Diese Kleinkind-Gefahrenquelle kann man
relativ einfach ausschalten, indem man die Putzmittel außer Reichweite der
Kleinkinder stellt.
4. Kleinkind-Gefahrenquelle: Herunterfallen
Gut, dass man ein Kleinkind jetzt nicht unbeaufsichtigt auf
einem Balkon spielen lässt, schon gar
nicht, wenn die Gitterstäbe weit
auseinander sind oder da Gartenmöbel drauf stehen, von denen aus das Kind über
die Brüstung klettern könnte, ist vermutlich allgemein bekannt und relativ
leicht zu vermeiden.
Schwieriger wird es bei Treppenstufen innerhalb der
Unterkunft, Kaminsimsen, oder Regalen, wo das Kleinkind hochklettern (und dann
runterfallen) könnte. Auch hier waren bei uns in solchen Fällen Möbelrücken das
Mittel der Wahl. Pro-Tipp für Verpeilte wie mich übrigens: Ein Foto machen,
bevor man sämtliche Deko und Möbelstücke verstellt, sonst kriege ich das am
Ende des Urlaubs nicht mehr wieder „richtig“ hin…
5. Sonstige Kleinkind-Gefahrenquellen
Eine weitere häufige Kleinkind-Gefahrenquelle in unseren
bisherigen Urlaubsunterkünften waren das Ausrutschen. Entweder in der Dusche
ohne Rutschunterlage (da legen wir dann einfach ein Handtuch auf den Boden)
oder auf Teppichläufern, die wegrutschen, wenn man zu stürmisch darüber rennt…
Der Einrichtungsgegenstand, der bei unseren bisherigen
Urlauben mit Kleinkindern bisher noch jedes Mal Probleme gemacht hat, war der Couchtisch:
Wenn das Kleinkind draufklettert oder dagegen stößt, sind die meisten Modelle
ziemlich kippelig, von scharfen Kanten mal ganz zu schweigen.. Tatsächlich haben wir sogar schon ein Modell
in einer Urlaubsunterkunft erlebt, bei dem die Glasplatte locker saß. Der ist dann
auch ganz fix (zusammen mit der Stehlampe ;-))
in die Ecker hinters Sofa gewandert…
Schön, dass du hier bei Meine Eltern-Zeit gelandet bist! Vielliecht magst du ja noch ein bisschen hier im Blog stöbern, z.B. im Archiv oder bei meinen anderen Beiträgen zum Thema Reisen mit (kleinen) Kindern.
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Solche kippelnden Stehlampen nerven mich auch immer in Ferienwohnungen und Hotelzimmmern. Genauso wie Nachttischlampen, die sind selbst noch für ältere Kinder (meiner ist mittlerweile 8) ziemlich gefährlich, weil die auch heiß werden können!!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Ina
Oh je, ja, so ist das bei uns auch. In jeder neuen Urlaubsunterkunft sind wir erstmal gut beschäftigt, die Wohnung kindersicher zu machen. Dazu gehört für mich übrigens auch, Sachen VOR den Kindern zu schützen: Also Matratzenschutz drauf, wenn das Kleinkind noch nicht (ganz) trocken ist, Stuhlkissen und Tischdecken abnehmen, damit das nicht dreckig wird. So erspart man sich hinterher einen Haufen Putzen und Ärger ;-).
AntwortenLöschenLG, Kati (Dreifachmama)