1. Verbote
Dabei ist das – mal abgesehen davon, dass das ständige
Verbieten nicht schön ist – auch nur bedingt sinnvoll: Ein Baby versteht das
Wort (oder gar die vermeintlich pädagogisch wertvollere Version „Ich möchte
nicht, dass du … machst“) meist noch gar nicht, bzw. findet es mindestens
ebenso spannend, wie die verbotene Handlung selbst. Und auch für ein
(Klein-)Kind wird schnell eine lustige Mutprobe daraus, oder es stumpft ab und
hört gar nicht mehr hin…
Am besten ist wäre es also, sich vorher zu überlegen,
was einem wirklich wichtig ist, und das dann auch wirklich konsequent
umzusetzen – und ansonsten versuchen, auch mal positiv zu formulieren: Statt
„Nicht deinem Bruder das Spielzeug auf den Kopf hauen“ also besser „Schau, so
könnt ihr zusammen mit den Bauklötzen spielen“ 😉.
2. Warnungen
„Pass auf!“ „Gleich fällst du da runter“ „Das ist heiß“ –
oder in dringenden Fällen am besten gleich wieder „Neeein!“ Mal abgesehen
davon, dass das Horrorszenario, dass ich in solchen Situationen gerne mal vor
Augen habe, ganz im Sinne einer Self Fulfilling Prophecy durch solche Warnungen
oft sogar eher eintreten, bringen sie – zumindest bei meinen Kindern - oft auch
nicht sonderlich viel. Das Baby versteht sie natürlich noch nicht, und mein
Kleinkind versteht sie - ähnlich wie die Verbote aus Punkt 1 – manchmal sogar
als Herausforderung.
Außerdem besteht bei übermäßigem Gebrauch natürlich die
Gefahr, dass die Kinder den Warnungen gegenüber abstumpfen und sie dann in
wirklich brenzligen Situationen nicht mehr ernst nehmen… Oder dass sie sie zu
ernst nehmen und sich am Ende gar nichts mehr trauen…
3. Hinhalten
Wie häufig sage ich im Alltag Sätze wie „Mama kommt sofort /
gleich“ oder „Wenn ich mit dem Stillen / Kochen, Aufräumen, etc. fertig bin…
Auch „Warte (bitte)“ oder das vage „Hmmm…“ benutze ich sehr gerne, um meine
Tochter hinzuhalten.
Klar, mein Kleinkind fordert ständig irgendetwas (im
Zweifelsfalle Aufmerksamkeit) und redet gerne mal ohne Punkt und Komma – und
manchmal habe ich ja nun wirklich auch anderes, wichtigeres zu tun…
Aber dieses ständige Hinhalten, am besten noch mit
„falschen“ Versprechungen (Ich sage z.B. „gleich“ / „sofort“, meine aber „in 10
Minuten“ oder „am besten gar nicht, vielleicht hat sie es ja bis dahin
vergessen“) ist ja eigentlich ziemlich unfair und ich darf mich nicht wundern,
wenn meine Tochter es dann auch benutzt, wenn ich z.B. möchte, dass sie sich
„Jetzt sofort“ anzieht….
4. Verhandeln
Dass die berühmten „Wenn… dann“ Sätze (z.B. „Wenn du dich
jetzt schnell anziehst, kaufe ich dir ein Eis.“) sind ja häufig nichts anderes
als Erpressung - und das möchte ich
natürlich vermeiden. Gemein ist nur, dass es so schrecklich gut funktioniert,
wenn man sein Kleinkind dazu bekommen möchte, irgendetwas zu tun, was es jetzt
gerade nicht so unbedingt möchte…
Auch die allseits
beliebten „logischen Konsequenzen“ (z.B. „Wenn du dich jetzt beim Anziehen
beeilst, haben wir noch Zeit, ein Eis essen zu gehen.“ oder ein bisschen Satzdreherei à al „Komm, zieh dich schnell an, ich möchte
mit dir ein Eis essen gehen“ läuft letztendlich aufs Gleich hinaus.
5. Stressen
Mit meinem Antreiben und Stressen erreiche ich letztendlich nicht viel – außer wiederum Abstumpfung und schlechte Stimmung. Viel besser ist es natürlich, einfach immer genug Zeit einzuplanen und meinem Kindern meine Pläne rechtzeitig anzukündigen, damit sie sich auch darauf einstellen können… Ich arbeite dran 😉.
Welche Sätze und
Phrasen sagt ihr im Alltag mit euren Kindern viel zu häufig? Habt ihr Tipps und
Tricks, sie zu vermeiden? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Mehr Gedanken zu diesem spannenden Thema findet ihr auch bei
den Beiträgen zu der tollen Blogparade #zuoftgesagt der lieben Sari vonHeldenaushalt, an der ich mich mit diesem Artikel gerne beteilige.
Gefällt dir dieser Beitrag? Vielleicht magst du ja auch noch ein bisschen hier bei Meine Eltern-Zeit stöbern, z.B. im Archiv oder bei meinen anderen Beiträgen zum Thema Entwicklung und Erziehung von Babys und Kleinkindern.
Außerdem freue ich mich natürlich riesig über Kommentare, Likes oder das Teilen auf Pinterest, Facebook, Instagram oder Twitter 😊.
Ja, auch hier gehörten zu den ersten Wörtern der Kinder definitiv das "Nein" und beide Male war ich sehr erschrocken darüber, dass uns das passiert ist. Auch das "Pass auf" gab es besonders beim 1. Kind viel zu oft und hat dadurch oft auch für Unsicherheiten gesorgt.
AntwortenLöschenVielen Dank, dass du mitgemacht hast <3
Danke nochmal für die schöne Blogparade :-)!
LöschenWundervoll geschrieben und setzt eine manchmal wieder ins rechte Licht..
AntwortenLöschenZu viel drüber Nachdenken macht natürlich auch nur Stress und ist nicht mehr authentisch, aber so manchmal finde ich es auch total hilfreich, zu schauen, was ich so den ganzen Tag von mir gebe... ;-)
LöschenEs sich bewusst zu machen ist schön ein wichtiger Schritt. Wobei ich wenn, dann Sätze gar nicht per se schlecht finde.
AntwortenLöschenDas stimmt - und anderesherum kann man ja auch erpressen ohne wenn-dann-Sätze ;-)
Löschen