Eigentlich ist die Vorweihnachtszeit bei uns dieses Jahr
relativ entspannt: Die Geschenke sind weitestgehend besorgt, bzw. bestellt,
bzw. abgeschafft (mit den allermeisten Verwandten und Freunden haben wir in
mehr oder weniger gegenseitigem Einverständnis die gegenseitigen
Pflichtgeschenke abgeschafft), wir fahren über Weihnachten nicht weg und
bekommen keinen Besuch, der vorbereitet werden muss. Dummerweise sind aber
irgendwie alle außer uns dem allgemeinen Vorweihnachtsstress verfallen – also
auch sämtliche unserer Playdates, die Großeltern, unsere Babysitterin. Deshalb
sind wir kinderbespaßungstechnisch an diesen dunklen Tagen ziemlich auf uns
selbst gestellt. Da kommt doch Frau Brüllens allmonatliche #WMDEDGT-Aktion gerade
Recht, um zu erzählen, wie wir gerade unsere (Nachmit-)Tage so rumkriegen 😉.
Morgenroutine
7.37 Uhr:
Irgendwie hangele ich mich im Halbschlaf durch die
morgendliche Kinder-Kuschel-Session, wickele nebenbei den Kleinen und bugsiere
die beiden in die Küche Richtung Frühstück. Warum ich so müde bin, wenn die
beiden zu so einer für Babys und Kleinkinder wirklich zivilen Zeit aufwachen?
Tja, ich vermute mal, es liegt daran, dass ich den Kleinen Nachts immer noch
zwei Mal stille und die Große in den frühen Morgenstunden im Moment recht
unruhig schläft, sodass für mich nach dem zweiten Stillen Schadensbegrenzung
auf dem Programm steht, damit sie mit ihrem Reden, Weinen und Zappeln (alles im
Schlaf natürlich) nicht den Kleinen wieder aufweckt…
Aber nützt ja nix – ab in die Morgenroutine und fertig
machen für den Kindergarten. Erwähnte
ich, dass es bis dorthin nur 500m weit ist?
Also theoretisch kein Problem, dort bis 9 Uhr anzukommen. Theoretisch.
Denn dazwischen liegt noch das Frühstück mit diverse
potential für Missstimmung: „Mehr. Schneller. Mehr. Das, was ihr Großen auch
habt. Jetzt sofort.“ Natürlich drückt der Kleine mit seinen 9 Monaten es etwas,
na ja, sagen wir mal, minimalistischer aus, aber die Message ist klar.
„Ich will auch Brei. Nein. Keinen Brei. Lieber Müsli. Aber
mit Milch. Ganz viel. Nein, nicht so viel. Ich kann schon alleine essen. Nein,
du sollst mich füttern.“ Natürlich drückt die Große das in noch mehr Worten und
Variationen aus, aber die Message ist klar.
Dazwischen noch ganz viel Gejammere und pseudo-logischeArgumentationsketten, warum sie denn jetzt unbedingt schon ihr Adventskalendergeschenk öffnen muss… Aber dieses Ritual haben wir wohlweißlich auf nach dem Frühstück
verschoben.
Nach dem Auspacken ist sie mit ihren Bügelperlen ausreichend
abgelenkt, um die Kleidungsdiskussion in Grenzen zu halten.. Trotzdem dauert dieAnzieherei mal wieder Ewigkeiten, zumal der Kleine die ganzen
Klamottenschichten überhaupt nicht toll findet und sich aalartig dreht und
windet, während ich mir schon in voller Montur einen abschwitze…
9.03 Uhr:
Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, die Große auf
dem Laufrad und den Kleinen im Manduca zum Kindergarten zu befördern. Jetzt beginnt der entspannte Teil des Tages.
Haha. Denn wenn ich mir den Drogeriemarkt heute Nachmittag mit beiden Kindern
(mit allem Wutanfallpotential, das so eine Aktion mit vom Kindergarten müdem
Kleinkind so bietet) ersparen möchte, mache ich das besser jetzt.
10 Uhr:
Zu Hause wartet immer noch das Chaos, das wir bei unserer
Pack- und Anziehaktion hinterlassen haben.. Also erstmal die Einkäufe auf- und
das Chaos einräumen und noch schnell eine Wäsche anstellen, bevor der Kleine
wieder quenglig und reif für sein Vormittagsschläfchen ist…
Mittagsroutine
11.15 Uhr:
Morgenschläfchen schon wieder vorbei – immerhin bin ich noch
ein halbes Stündchen zum Arbeiten gekommen… Aber jetzt wird es Zeit, mich ums
Mittagessen zu kümmern. Wenn wir mit der Großen um halb 1 nach Hause kommen,
ist sie meist wenig kompromissbereit, da ist es gut, wenn das Essen schon
fertig ist, und der Kleine schon einen Brei intus hat, damit der größte Hunger gestillt ist und er dann mit uns noch etwas Fingerfood knabbern kann.
Zwischendurch nochmal fix den meinen bisherigen Tag hier
eingetippt - und dann kommt auch schon der nächste Anziehstress, auf dem Weg noch fix im Keller die Wäsche aufgehängt, und los geht
es wieder Richtung Kindergarten.
13 Uhr:
Nach dem Essen ist Ausruhen angesagt. Also für meine
Tochter. Für mich ist es ein Hin und Her zwischen „Connie feiert Weihnachten“
vorlesen, den Kleinen davon abhalten, selbiges Buch anzusabbern und / oder zu zerreißen,
Toniebox mitsamt Bobo-Figur Suchen, den Kleinen davon abhalten, den Bobo-Tonie
von der Box zu nehmen, den Kuschelhasen wickeln, den Kleinen davon abhalten,
sich den Kuschelhasen zu krallen.. Ihr seht das Dilemma.
14 Uhr:
Jetzt schläft der Kleine, die Große bastelt und spielt mehr
oder weniger friedlich und selbstständig, und ich komme zwischendurch immer mal
kurz dazu, diesen Post weiterzuschreiben. Konzentriertes Homeoffice ist was anderes, aber
ich hoffe, das Ergebnis ist einigermaßen verständlich und zusammenhängend.. 😉.
Nachmittagsroutine
15.15 Uhr:
Der Kleine ist wieder wach. Jetzt „nur“ noch schnell ein
kleiner Nachmittagssnack, dann ist Zeit für die nächste Anziehaktion, wenn wir
noch bevor es dunkel wird, ein bisschen auslüften wollen. So richtig begeistert
ist meine Tochter gerade nicht vom draußen Spielen, außer natürlich mit anderen
Kindern.. Da aber irgendwie gerade alle entweder krank, mit
Weihnachtsbesorgungen beschäftigt sind oder erst von der Kita kommen, wenn es
schon dunkel wird, muss ich improvisieren.
Heute gehen bzw. fahren wir mit dem Laufrad zur Post, um ein
Päckchen abzuholen – Oma und Opa haben etwas zum Nikolaus geschickt. Beim
Anblick der Schlange im winzigen Postladen bekomme ich kurzfristig Panik, dass
wir es nicht mehr bis zum morgigen Nikolaustag
mitsamt des Päckchens nach Hause schaffen. Doch obwohl sich niemand in
der Wartenden vor uns beim Anblick des die Impulsware angrapschenden
Kleinkindes, des nörgelnden Babys und der schwitzenden Mama erbarmt, uns
vorzulassen, verlassen wir den Laden nur eine gefühlte Ewigkeit halbe
Stunde später mitsamt dem Päckchen.
17 Uhr:
Wir haben noch einen kleinen Umweg gemacht, um
Weihnachtsbäume zu gucken – meine Tochter ist im Moment ganz heiß darauf, ihrem
kleinen Bruder leuchtende Weihnachtsdeko zu zeigen, weil sie bemerkt hat, dass
er Lichter ganz toll findet. Wirklich süß – zumindest, bis sie irgendwann müde
wurde, sodass ich sie im Kinderwagen, das Laufrad am Lenker balancierend und
den Kleinen in der Manduca tragend, nach Hause fahren musste…
Jetzt wird hoffentlich noch ein bisschen vor dem Abendbrot „gespielt“,
bzw. Sachen herumgetragen und verteilt und allgemeines Chaos verbreitet, sodass
ich dazu komme, diesen Artikel fertig zu schreiben. Und dann müssen wir
natürlich unbedingt noch die Stiefelchen und eines unserer selbstgebackenen
Plätzchen für den Nikolaus hinstellen… 😉.
Was sind eure
liebsten Beschäftigungen in der Vorweihnachtszeit? Seid ihr schon total im
Vorbereitungsstress, oder noch ganz entspannt? Ich bin gespannt auf eure
Kommentare 😊!
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Herrlicher Artikel, lustig geschrieben und gut zu lesen. Wir sind auch im Weihnachtsstress angekommen.
AntwortenLöschenEndlich sind PEKiP und Babyschwimmen vorbei, sodass ich die Zeit etwas besser ausnutzen kann.
Mein kleiner wird 3 Tage vor Weihnachten 1 Jahr alt.
Also doppelt Stress. Zwischen allen Verwandten hin und her telefonieren, Termine ausmachen und Geburtstag planen ��
Weihnachten findet Gott sei Dank bei Oma statt... ��
(Nebenbei) mein Kind bespaßen, waschen, Wickeln , füttern, spielen, schlafen legen und Geschenke verpacken.
Ach und alle 3 Stunden mit unserem Welpen raus....
Liebe, weihnachtliche Grüße vom Steffi mit Robin ��
Liebe Steffi,
Löschenui, das klingt ja auch ganz schön aufregend bei euch... Ich wünsche euch einen tollen 1. Geburtstag und ein schönes, entspanntes Weihnachtsfest!
Viele liebe Grüße,
Anne
Das kam mir doch alles sehr bekannt vor :)
AntwortenLöschenIch lasse mich dieses Jahr mit zwei Kindern endlich nicht mehr stressen... alle Termine sind abgesagt und wir hetzen endlich mal nicht von Verwandten zu Verwandten. Ich habe mich immer mit dem perfekten Weihnachten gestresst und wollte für beide Kinder alles so schön haben,bis ich erkannt habe,dass es schöner ist,wenn Mama einfach Zeit hat und nicht mies gelaunt.
Der Artikel brachte mich ein ums andere mal zum schmunzeln. Danke!
LG Dee
Oh ja, diese Perfektionismus-Falle kenne ich auch nur zu gut von mir... mal schauen, ob und wie es dieses Jahr klappt ;-)
LöschenIch wünsche dir und deiner Familie ein unperfektes, entspanntes und tolles Weihnachtsfest!
Liebe Grüße,
Anne