Ich bin ja tendenziell immer sehr selbstkritisch und hinterfrage alles, was
ich so tue – auch und gerade in meinem Mama-Leben… Das ist einerseits manchmal
ganz hilfreich, weil ich dadurch immer wieder dazulerne, Gewohnheiten kritisch
hinterfrage und neue Dinge ausprobiere. Andererseits ist das auch oft ganz
schön anstrengend.. und „falsch“ machen kann man ja als Mama so eine ganze
Menge…Da ist die tolle Blogparade zur #mompositivity der lieben Sarah vonLotte & Lieke ein toller Anlass, das Ganze doch auch mal wieder von der
positiven Seite zu sehen und anzuerkennen, was eigentlich bei uns im Alltag
ganz gut läuft, bzw. was ich als Mama eigentlich gar nicht so schlecht
mache… Zum Beispiel auf unserer letzten
Autofahrt mit Baby und Kleinkind zu den Schwiegereltern:
Eine unbequeme Autofahrt mit Mama-Selbstzweifeln – und #mompositivity-Momenten
Die Fahrt zu meinen Schwiegereltern dauert je nach Verkehr
ca. 2-3 Stunden – ideal für einen Wochenendausflug: Am Samstag während des
Mittagsschlafes hin, am Sonntag wieder während des Mittagsschlafes oder Abends
zurück. Klingt einfach, ist es sicher für viele (Eltern) auch – da unsere
Kinder aber beide nicht weder gerne Auto fahren noch leicht einschlafen, und
wir ja tendenziell immer auf ihre Bedürfnisse eingehen und es in unserem Familienalltag immer möglichst entspannt halten wollen, ist das Ganze für uns immer mit so
einigen Herausforderungen verbunden.
1. Herausforderung: Was nehmen wir mit?
Wollen eure Kleinkinder auch immer ALLES mitnehmen? Bei
unserer Tochter ist das im Moment echt ganz schlimm. Neben sämtlichen
Kuscheltieren und Kuschelkissen müssten am liebsten auch noch alle ihre kleinen
Autos, Kochutensilien, Bücher und natürlich der heiß geliebte Werkzeug- bzw.
Bastelkoffer (samt Inhalt) mit.
Zusätzlich zu dem
halben Hausstand, den man als Kleinfamilie zu einem 1,5-tägigen Wochenendtrip
ja sowieso schon mitschleppt, ist das ein ganz schönes Packchaos. Durch
die ganze Aufregung sind die kleinkindlichen Nerven ohnehin schon nicht die
stabilsten, und jeder Versuch unsererseits, zumindest den „nicht so wichtigen“
Krimskrams ein wenig zu reduzieren, endet in ausdauernden Heulkrämpfen.
In solchen Situationen meldet sie sich bei mir ganz
besonders gerne, die gute alte Mama-Unsicherheit: Ach, lassen wir ihr doch das
Spielzeug, wenn sie es so gerne möchte… Aber warum braucht sie denn überhaupt
so viel? Ist das nicht Ausdruck irgendeiner frühkindlichen Bindungsproblematik?
Aber wir können ihr doch nicht alles durchgehen lassen… Und wenn wir was von
dem ganzen Kram verlieren, ist sowieso Holland in Not… Warum haben wir
eigentlich überhaupt so viele Spielsachen?!
Und mit diesen und ähnlichen Selbstzweifeln könnte ich noch
ewig weitermachen… Oder ich lege einfach mal den Schalter um auf #mompositivity
und sehe das Ganze zur Abwechslung mal positiv: Mein Kind hat das Glück,
reichlich Bücher und Spielsachen zur Verfügung zu haben. Ein paar dieser
Gegenstände geben ihr Halt in der nicht so vertrauten Umgebung bei den
Großeltern – und bei anderen erklären wir ihr, warum wir nicht alles mitnehmen
können und wollen – und geben unser Bestes, sie in ihrer Wut und Trauer zu
begleiten… Und eigentlich machen wir das ganz gut 😊.
2. Herausforderung: Der Weg zum Auto
Die für einen so kurzen Ausflug durch das ja doch
einigermaßen zivilisierte Deutschland immer noch beachtliche Menge an Kram muss
nun irgendwie zum Auto verfrachtet werden. Das geht am besten, wenn ich das
Baby ins Manduca nehme, die Große in den Buggy kommt (an und unter dem wir noch
diverse Beutel, Kissen und Taschen unterbringen) und der Papa die großen
Taschen und Rücksäcke trägt – so die Erwachsenenlogik.
Denn es kann ja schließlich nicht sein, dass der Babybruder
von Mama getragen wird, während die Große in den Buggy kommt! Und auch auf
Papas Arm geht gar nicht – es muss schon Mamas Arm sein… Erneuter Heulkrampf,
diesmal im Treppenhaus.
Und mit dem Gedanken an einige meiner sagen wir mal
konservativeren Nachbarn kommt sie auch schon wieder, meine Mama-Unsicherheit:
Kann ich nicht doch beide Kinder irgendwie auf dem Arm tragen? Aber mit
kaputtem Rücken kann ich ja überhaupt niemanden mehr tragen… Sind die Kinder
nicht sowieso zu verwöhnt durch die ganze Tragerei? So werden sie doch nie
selbstständig… Und der ganze Lärm hier im Treppenhaus, noch dazu in der
Mittagszeit…
Stopp: Denn auch dieses Gedankenkarussel könnte ich auch
genauso gut in positiver Richtung drehen: Ich trage meine Kinder, wann immer es
mir möglich ist – das Baby sowieso, und auch die Große habe ich lange getragen
und nehme sie jetzt noch wenn möglich und nötig auf den Arm. Und auch wenn ich
es in dieser Situation nicht tue, darf sie gerne zum Papa auf den Arm. Im
Treppenhaus bemühen wir uns wirklich immer, leise zu sein, sind außerdem ja
auch das ganze Wochenende weg – und was die Nachbarn über unserer Erziehung
denken.. Tja nun, jede Familie ist anders, jedes Kind ist anders – wir geben
alle unser Bestes, und eigentlich machen wir das doch ganz gut😊.
3. Herausforderung: Snacken auf der Autofahrt – ja oder nein?
Irgendwie haben wir es alle ins Auto geschafft. Ich
natürlich hinten, eingequetscht zwischen den Kindersitzen und diversen
Beutelchen und Rücksäcken. Während der Papa noch so mit dem samstäglichen
Stadtverkehr und ich mit diversen Muskelkrämpfen und aufsteigender
Reiseübelkeit zu kämpfen haben, verlangt die Tochter etwas zu essen.
Zack, nächster Gewissenskonflikt für mich. Denn natürlich
habe ich in weiser Voraussicht mit Ökobio-Apfelschnitzen und Knäckebrot für
genau solche Situationen vorgesorgt. Sind nur vermutlich in irgendeiner der
diversen Tüten in meinem Fußraum, und meine Muskelkrämpfe verstärken sich schon
beim Gedanken an die bevorstehende Suchaktion… Außerdem haben wir ja eigentlich
gerade Mittag gegessen… Ständiges Essen ist ja sowieso nicht so gesund… Und
überhaupt die ganzen Krümel im Auto hätte es ja bei meiner Nachbarn damals auch
nicht gegeben…
Aber hey, stopp, ich wollte es doch positiv sehen. Denn
eigentlich machen wir das doch ganz gut😊: Meine Tochter musste beim Mittagsessen
nicht aufessen, ich möchte ich ihrem eigenen Hungergefühl vertrauen – und
überhaupt, wir reden ja jetzt nicht von Fett-und Zuckertriefenden
Schokoriegeln, sondern von Vollkornknäckebrot und liebevoll geschnittenen
Öko-Bio-Apfelschnitzen, und auf die ich eigentlich gerade selbst Appetit hätte 😉.
4. Herausforderung: das Einschlafen
Mittlerweile wird nun auch das Baby zunehmend unruhig und
quengelig. Mein halbherziger Versuch, in mit Liedchen und Fingerspiel bei Laune
zu halten, wird von der großen Schwester kategorisch unterbunden – ob das jetzt
ihrem guten Musikgeschmack oder schnöder Eifersucht geschuldet ist, lassen mal
dahingestellt. Also unauffällig Babys
Händchen halten (mit der anderen Hand halte ich ja noch die Knäckebrotdose..)
und Schnuller rein.
Auch die Tochter
wird, nachdem d der große Knäckebrothunger einigermaßen gestillt ist, wird die
Tochter wieder zunehmende quengelig – es wird dringend Zeit für ein
Mittagsschläfchen. Das sieht sie natürlich ganz anders und möchte, dass ich ihr
etwas vorlese. Hm… Eigentlich ist mir immer noch ziemlich übel, und beim
Vorlesen wird sie auch garantiert nicht einschlafen… außerdem ist das
Lieblingsbuch natürlich bei der Suche nach den Snacks noch weiter nach
unten-hinten gewandert…
Und erst das arme vernachlässigte Baby! Warum habe ich denn
überhaupt zwei Kinder, wenn ich nicht beiden gerecht werden kann? Der Schnuller,
der ist ja auch nur so ne Ersatzbefriedigung, ganz schlecht für die Zähne ja
sowieso – über das spätere Abgewöhnen will ich gar nicht erst nachdenken, das
war mit der Großen ja auch so ein Drama… Und überhaupt, den Kleinen so lange in
der Babyschale, das ist ja auch gar nicht gut für den Rücken und so…
Ach nein, stimmt ja, das Thema war ja #mompositivity:
Immerhin handelt es sich ja nur um eine 2,5-stündige Autofahrt, und sitze ich trotz Reiseübelkeit und
Muskelkrämpfen hinten bei den Kindern, halte Händchen, sie können mich sehen
und hören – und eigentlich mache ich das doch ganz gut und habe mir danach vielleicht sogar eine Mini-Mama-Auszeit in Form eines schönen Entspannungsbades verdient.. ;-).
Puh, die beiden sind tatsächlich eingeschlafen! Zeit für ein
kleines Fazit: Das Leben mit kleinen Kindern ist manchmal gar nicht so einfach.
Es gibt in jeder Situation diverse Handlungsmöglichkeiten. Als Eltern kann man
sich da ganz leicht verunsichern oder fertig machen (lassen) – oder es einfach
mal positiv sehen. Denn schließlich lieben wir unsere Kinder und tun für sie in
jeder Situation das Beste, was wir in dem Moment eben können – und eigentlich
machen wir das doch ganz gut 😊.
Wie ist das bei euch?
In welchen Situationen möchtet ihr euch und euer Leben mit Kindern einfach mal
positiv(er) sehen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
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