„Hilfe, mein Baby / Kleinkind mag nicht baden!“

Tipps für’s Baden, Duschen und Haarewaschen mit badescheuen Kindern


Die besten Tipps für das Baden, Duschen & Haarewaschen, wenn das Baby / Kleinkind nicht baden magBevor ich Kinder hatte, dachte ich immer, dass alle Babys und kleinen Kinder gerne baden und danach immer total müde sind und ewig lange selig schlummern... Also aus eigener Erfahrung mit zwei Kindern, die immer mal wieder Phasen haben oder hatten, in denen sie so überhaupt nicht baden mögen, kann ich sagen: Nein, nicht jedes kleine Kind liebt baden! Natürlich bekomme ich sie auch immer über WhatsApp, Instagram, alle möglichen Medien und Kanäle – und sogar in der Realität durfte ich sie schon beobachten: diese zuckersüßen Kinderlein, die vergnügt in Badewannen und Planschbecken herumplanschen… So etwas hilft einem nur leider mäßig bis gar nicht, wenn das eigene Kind schon beim Anblick der Badewanne oder spätestens, wenn es ans Haarewaschen geht, anfängt zu brüllen. Die gute Nachricht: Es ist alles eine Phase 😉. Um die kleinen Bademuffel auch in weniger badefreudigen Phasen einigermaßen sauber zu bekommen, ohne sie, die Eltern und die gesamte Nachbarschaft vollends zu traumatisieren, habe ich hier einmal unsere besten Tipps und Erfahrungen für badeunwillige Babys und Kleinkinder zusammen gestellt:

Mein Baby / Kleinkind mag nicht baden – was tun?

Wie so oft im Leben mit kleinen Kindern hat es mir schon total geholfen, mit den vielen „Das ist so“, „Das kann doch nicht“ und das „Das muss doch“ rund um das Thema abzuschließen und die Situation (und das Kind) so zu akzeptieren, wie es ist. Denn nein, ein Baby muss nicht mindestens jeden Sonntag gebadet werden; die klassische Babywanne ist nicht für jedes Kind und jede Familie das Nonplusultra; nicht jedes Baby mag gerne baden. Wenn mein Baby nunmal nicht zur Spezies der Wasserratten gehört, liegt das nicht (zwangsläufig) daran, dass mit dem Baby etwas nicht stimmt oder ich etwas falsch mache!
Diese Sichtweise nimmt auf jeden Fall schon mal Druck und Zwang raus und gibt Raum zum Ausprobieren und Beobachten, auch in Punkto Baden: Was funktioniert für uns gut, was weniger gut, und warum? Hat das Kind vielleicht Angst vor dem Baden? Muss es sich einfach an das neue Körpergefühl beim Baden gewöhnen? Tut ihm (beim bzw. durch das Baden) irgendwas weh? Mag es kein Wasser in den Augen? Oder ziept es beim Haare Waschen?
Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass das Kind eine ganz andere Wahrnehmung haben kann, als die Eltern: Was für uns in die Kategorie „nicht schlimm“ fällt, kann dem Kind schon große Angst machen oder auch Schmerzen bereiten. Und auch sehr kleine Kinder speichern stark emotional besetzte Situationen lange ab. Das (etwas) zu warme Badewasser oder das unangenehme Gefühl des Wassers auf der leicht gereizten Popohaut kann auch noch Wochen später zu Unwillen beim Baden führen.
Aufgrund dieser Beobachtungen haben wir es dann – je nach Situation und Alter der Kinder – mit den folgenden Strategien versucht:
    Kleinkind Planschbecken ohne Wasser. Wasserscheu
  1. Gewöhnen
  2. Ausprobieren
  3. Spielerisch vorgehen
  4. Kind einbeziehen
  5. Mit gutem Beispiel vorangehen

1. Langsam ans Baden Gewöhnen

Vor allem unsere Tochter ist ein totales Gewohnheitstier. Neue Situationen, Orte, Dinge, ja selbst Kleidungsstücke stoßen oft erstmal auf Skepsis bis Ablehnung. Deshalb würde es in diesem Fall vermutlich nicht so viel bringen, das Ganze erstmal mit Waschlappen und „Katzenwäsche“ auszusitzen, bis eine bessere Phase kommt. Stattdessen hat es bei uns in einigen Bademuffelphasen gut mit schrittweiser Gewöhnung ans Baden geklappt: Zuerst angezogen in der trockenen Badewanne spielen, dann mit weniger Kleidungsstücken, irgendwann nackt, mit etwas Wasser, dann mit etwas mehr Wasser, usw..
Diese Gewöhnung, wenn das Kleinkind nicht baden mag, klappt natürlich besonders gut, wenn man sich dafür wirklich viel Zeit nimmt und sie regelmäßig macht: Am besten jeden Tag, und natürlich möglichst, wenn alle Beteiligten einigermaßen ausgeruht und entspannt sind 😉.
Günstig für kleine Gewohnheitstiere sind auch wiederkehrende Elemente und Rituale, z.B.
  • vorher oder beim Baden ein bestimmtes Lied singen oder ein bestimmtes Buch anschauen,
  • nach dem Baden immer dasselbe Handtuch zum Abtrocknen benutzen,
  • ein bestimmtes Spielzeug mit in die Badewanne nehmen
  • immer dasselbe Duschgel / Shampoo oder Badeöl mit einem vertrauten Duft nehmen.
Zum Gewöhnen gehört es auch, sich langsam an den Gedanken an das Baden zu gewöhnen. Also rechtzeitig ankündigen und schon mal Vorfreude wecken. Bewährt haben sich dabei bei uns auch Bücher; es gibt total süße Babybücher, Geschichten oder auch Sachbücher zum Thema Baden, und einige Bücher kann man sogar mit in die Wanne nehmen.

Die besten Tipps für das Baden, Duschen & Haarewaschen, wenn das Baby / Kleinkind nicht baden mag

2.  Ausprobieren

Gerade bei „festgefahrenen“ Situationen hilft es oft, ein bisschen zu experimentieren. Wenn auch nicht den erwarteten Durchbruch, bringt das oft zumindest weitere Erkenntnisse 😉. Wir haben in Bezug auf badeunwillige Kleinkinder gute Erfahrungen damit gemacht, die folgenden Dinge zu verändern:
  • Wassertemperatur: Während unser Sohn (Winterbaby 😉) vor allem am Anfang eine kleine Frostbeule war, mochte unsere Tochter (Sommerbaby 😉) immer schon eher kühleres (und jetzt im Sommer im Planschbecken auch ziemlich kaltes) Badewasser. Da lohnt es sich unserer Erfahrung nach also auf jeden Fall, etwas zu experimentieren und mit einem Badethermometer nachzumessen. 
  • Neben der Temperatur des Badewassers kann man evtl. auch bei der Außentemperatur und beim Föhnen nochmal schauen: Vielleicht protestiert das Kind schon beim Baden, weil es danach beim Rausnehmen immer kalt wird oder der Föhn ihm zu heiß ist?
  • Wassermenge: Unser Sohn mag (im Moment) beim Baden am liebsten ganz mit Wasser bedeckt sein. Unsere Tochter dagegen mag nicht zu viel Wasser in der Badewanne – am besten ist gerade so genug zum Spielen und Schütten da. Und ein Kind aus unserem Freundeskreis mag gar nicht im Wasser stehen, aber dafür ganz gerne duschen…
  • Ort: Gerade, wenn die Situation schon sehr festgefahren ist und das Kind wirklich überhaupt nicht baden mag, hilft es manchmal, das Geschehen an einen anderen Ort zu verlegen. Z.B. kann man die Babywanne in ein anderes Zimmer stellen, oder auch mal duschen statt Baden versuchen - und im Sommer natürlich das Baden im Planschbecken ausprobieren. 
  • Oder ihr probiert mal eine andere Wannenform oder -größe (es gibt z.B. so Badewannen mit abgeflachter Seite, wo das Baby stabiler drin liegen kann), einen Badeeimer oder einen Badewannenverkleinerer aus? Natürlich muss man nicht sämtliche verschiedenen Badewannen- und eimermodelle aufkaufen und durchtesten. Aber vielleicht hat ja jemand im Bekanntenkreis eine andere Lösung, die ihr mit euren kleinen Bademuffel probeweise ausleihen könnt?
  • Sonstiges: Vielleicht will das Kind nicht baden, weil es kein Wasser in die Augen bekommen mag? Dann hilft unter Umständen das Baden mit Taucherbrille oder ein Shampoo-Schutz Gießbecher. Brennt der Badeschaum in den Augen, kann man auch versuchen, das Shamppo zu wechseln oder (vorübergehend) ganz darauf zu verzichten. Vor allem etwas ätlere Kleinkinder mögen vielleicht nicht baden, weil ihnen der rutschige (oder manchmal quietschende) Badewannenboden unheimlich ist. Dann kann eine lustige Badewannenmatte helfen. Und wenn es beim anschließenden Haare Bürsten ziept, ist vielleicht ein Tangle Teaser das Richtige?

3. Spielerisch vorgehen

Es muss nicht immer ein Berg von Spielzeug sein, aber ein paar ausgewählte Badespielzeuge können dazu beitragen, dass das Kind wieder mehr Spaß am Baden bekommt. Auch Haushaltsgegenstände wie Löffel, Schüsseln oder Siebe eignen sich toll zum Schütten und Planschen in der Badewanne. Viele Kinder und schon Babys mögen es auch total gerne, wenn man mit einem Strohhalm ins Wasser pustet – und Seifenblasen gehen ja sowieso immer 😉.
Die besten Tipps für das Baden, Duschen & Haarewaschen, wenn das Baby / Kleinkind nicht baden mag
Außerdem lässt sich das Baden schön in Rollenspiele einbauen: Die Klassiker sind natürlich Boot Fahren, oder Tiere sein, die gerade baden, aber der Phantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt 😉.

Bewegungslieder und -reime eignen sich ebenfalls sehr schön für die Badewanne, weil die Kinder ja im Wasser nochmal ein anderes Körpergefühl haben.
Auch Badeschaum -oder Badefarbe können das Planschen nochmal interessanter machen. Und kennt ihr schon sogenannte Knetseife oder Badeknete? Ein toller Spaß auch für kleine Bademuffel, vor allem, weil man die Knetseife gemeinsam ganz einfachselber machen kann.
Bei uns ist übrigens spätestens seit unsere Tochter (nennenswerte) Haare hat, das anschließende Kämmen und Föhnen nochmal unbeliebter als das Baden. Wenn wir gut drauf sind, verbinden wir auch das mit Spielen und Gesang – wenn nicht, darf sie dabei Fotos auf dem Handy anschauen 😉.

4. Kind beim Baden einbeziehen

Bei Babys ist das noch nicht so wichtig, aber gerade Kleinkinder lieben es, wenn  sie „helfen“ und  etwas „selber machen“ können.
  • Bei den Badevorbereitungen: (Knet-)Seife und oder Badeöl (z.B. aus etwas Mandelöl und einem Tropfen Lavendelöl) selbst anrühren, Spielzeug holen und in die Badewanne werfen, etc..
  • Während des Badens: Mit einseifen, sich selbst Wasser über den Kopf gießen, den mit badenden Elternteil oder ein Spielzeug einseifen, etc..
  • Nach dem Baden: Sich selbst, den mit badenden Elternteil oder das Badespielzeug (mit) abtrocknen / eincremen, etc..

5. Mit gutem Beispiel vorangehen

Schauen euch eure Kinder beim Baden zu? Mir jedenfalls nicht – ich glaube, das letzte Mal zum Baden gekommen bin ich tatsächlich als vor der Geburt meiner Tochter die Wehen einsetzten, und ich schauen wollte, ob sie vielleicht im warmen Wasser wieder weggehen😉. Nun ja, worauf ich hinaus will: Wenn die Kinder uns beim (entspannten) Baden sehen, begreifen sie viel eher, dass in der Badewanne keine Monster lauern und das Baden sogar Spaß machen kann.
Also ruhig erstmal vor den Augen des Kleinkindes ein Bad nehmen – vielleicht möchte es ja dann irgendwann auch mit rein. Und wenn nicht, kommt ihr so immerhin auch mal wieder zum entspannten Baden 😊?!


Dein Baby / Kleinkind mag nicht baden? Unsere Tipps und ErfahrungenWie ist das bei euch? Sind eure Kinder kleine Wasserratten, oder eher Bademuffel? Und  wie handhabt ihr das mit dem Baden, Duschen und / oder Haare Waschen, wenn euer Kind das so gar nicht mag? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!


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3 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Oh wie lieb, vielen Dank für das Kompliment und den Tipp :-)
      Liebe Grüße,
      Anne

      Löschen
  2. Servus Anne, ein herzliches Dankeschön für den tollen Beitrag und die wertvollen Tipps. Kann mich noch an das erste Mal Baby baden unter Anleitung der Nachsorgehebamme erinnern. Fand noch mit ein wenig Protest im Waschbecken statt. Bleibt gesund und freue mich auf neue Beiträge.

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