PEKIP, Fabel & Co.: Baby-Kurse und offene Treffs während der Elternzeit


 Eltern-Kind-Kurse sind in der junge-Eltern-Szene ja gerade ziemlich angesagt. Selbst anfängliche Skeptiker finden sich meist früher oder später Kinderlieder trällernd oder angeregte Kaka-Diskussionen führend in dem ein oder anderen Kurs wieder. Fragen wie "Welche Kurse willst du in deiner Elternzeit machen?" gehören somit mittlerweile selbst bei Nicht-Eltern zum vorgeburtlichen Konversationsrepertoire.  In einer Großstadt wie Frankfurt ist die Auswahl an Angeboten für junge Eltern riesig und - nicht zuletzt wegen der diversen Abkürzungen und Akronyme - relativ unüberschaubar. Die Anbieter werben mit Frühförderung für die lieben Kleinen und Austausch- und Beratungsmöglicheiten für die Großen. Doch was bringen solche Babykurse wirklich? Bei der Auswahl ist  entscheidend, ob das jeweilige Angebot zu den Bedürfnissen und Ansprüchen von Eltern und Kind passt.


Babykurse - meine Erfahrungen in der ersten und zweiten Elternzeit

Da ich während meiner in vieler Hinsicht schwierigen ersten Elternzeit relativ verzweifelt bemüht war, in der neuen Stadt andere Eltern kennen zu lernen und mich und mein Beinahe-Schreibaby den lieben langen Tag zu beschäftigen, kam mir dieses Angebot gerade recht. Relativ wahl- und ahnungslos probierte ich alles aus, was irgendwie interessant schien und in meinen Terminkalender passte.
Jetzt in meiner insgesamt wesentlich entspannteren zweiten Elternzeit bin ich da deutlich wählerischer: Zum einen habe ich weniger Geld zur Verfügung, da ich vor der Geburt meines zweiten Kindes nur in Teilzeit gearbeitet habe und somit weniger Elterngeld bekomme. Zum anderen ist auch die Zeit knapper, denn ich habe nur noch den halben Tag (während die Große in der Kita ist) zur Verfügung und (zumindest gefühlt) die doppelten Wäsche- und Chaosberge zu bewältigen. Zudem bin ich nicht mehr so sehr auf die Abwechslung und das Kontakteknüpfen angewiesen. Mein Sohn ist - zumindest gefühlt pflegeleichter als meine Tochter damals, und mittlerweile habe ich mehr Freunde, die auch in Elternzeit sind und somit für Treffen oder Telefonate zur Verfügung stehen.
 
Kurse mit Babys und KleinkindernTrotzdem möchte ich auch in dieser Elternzeit wieder einige Kurse und offene Treffs besuchen, die mir beim letzten Mal besonders gut gefallen haben. Bei der Auswahl sind dabei aus meiner Erfahrung heraus die folgenden Kriterien entscheidend:
  1. Schwerpunkt / Konzept
  2. Kontinuität / Verbindlichkeit
  3. Preis-Leistung
  4. Aufwand / Erreichbarkeit
  5. Termin  

Entscheidungshilfen bei der Auswahl des passenden Babykurses

1. Schwerpunkt / Konzept

Der wichtigste Aspekt bei der Auswahl ist natürlich, was bei dem jeweiligen Angebot gemacht wird bzw. was dessen Zielsetzung ist. Geht es vor allem um den Austausch zwischen den Eltern, und ist dieser angeleitet zu bestimmten Themen oder eher frei?  Liegt der Schwerpunkt auf der kindlichen Förderung, und wird dabei ein Aspekt (z.B. Bewegung, musikalische / sprachliche Förderung?) besonders in den Blick genommen? In den folgenden Artikeln der Serie "Pekip & Co - Kurse mit Babys und Kleinkindern" möchte ich einzelne Angebote und ihre jeweiligen Schwerpunkte gezielt vorstellen - coming soon 😉:

     Teil I: Die Klassischen: Pekip, Fabel & Co.
     Teil II: II: Die Sportlichen: Babyschwimmen,  Kinderturnen & Co.
     Teil III: Die Entspannten: Babymassage, Babyyoga & Co.
     Teil IV: Die Kreativen: Kunst- und Musikkurse für Babys und Kleinkinder
     Teil V: Die Informativen: Erste Hilfe, Homöopathie, Baby-Signal & Co.

Neben dem Konzept spielt natürlich auch die praktische Umsetzung dieses Konzepts durch den/die Kursleiter/In und die Teilnehmer/Innen eine entscheidende Rolle. Denn selbst wenn bei einigen Angeboten mit  einem einheitlichen Rahmenkonzept und einer speziellen Ausbildung für die Kursleiter/Innen geworben wird, wird natürlich nirgendwo vorgeschrieben, wie viele Themen innerhalb einer Sitzung zur Sprache kommen oder wie viele Lieder gesungen werden. So kann der selbe Kurs bei unterschiedlichen Kursleiter/Innen und sogar bei verschiedenen Teilnehmerkonstellationen ganz unterschiedlich aussehen.

2. Kontinuität / Verbindlichkeit 

Babykurse und offene Treffs: Die besten TippsGeht es den Eltern vor allem um das Knüpfen von Kontakten, kann ein regelmäßig stattfindendes Angebot mit fester Teilnehmerzahl sinnvoll sein. Auch wenn etwas Spezifisches gelernt werden soll (z.B. eine Fremdsprache, Baby-Gebärdensprache o.Ä.), ist eine gewisse Regelmäßigkeit der Treffen hilfreich. 
Allerdings können (zu viele) feste Termine auch schnell in Stress ausarten, vor allem, wenn noch andere Verpflichtungen (Job, Haushalt, Geschwisterkinder, Arztbesuche, ...) hinzukommen.  Und dann kann es natürlich auch passieren, dass man z.B. bei Krankheiten, Wachstumsschüben und schlechten Nächten den Tag zum Ausruhen nutzen möchte, ohne sich dabei Gedanken um verpasste Kursinhalte und verschwendete Teilnahmegebühren machen zu müssen.

3. Preis-Leistung

Die Teilnahmegebühren einiger Eltern-Kind-Kurse sind nicht gerade niedrig, und bei mehreren Kursen pro Woche kommt schnell einiges zusammen. Deshalb lohnt es sich, genau zu schauen, was einem für das Geld eigentlich geboten wird (ausgebildete LeiterInnen, Material, etc.) und verschiedene Angebote in Hinblick auf die entstehenden Kosten zu vergleichen: Werden die Stunden einzeln abgerechnet, oder gibt es einen (monatlichen) Pauschalpreis? Wie lang sind die einzelnen Treffen (meist zwischen 45 und 90 Minuten)? Fallen zusätzliche Kosten (Mitgliedsbeiträge, Material, Ausrüstung, Transportgebühren, Parkgebühren, etc.) an? 

4. Aufwand / Erreichbarkeit 

Mit kleinen Kindern fühlt sich oft schon die kürzeste Strecke an wie eine Weltreise. Ihr kennt das sicher: Wickelutensilien, Spucktuch, Kleidung für verschiedene  Räumlichkeiten und Wetterlagen, evtl. Trinkflaschen und Knabberzeug einpacken. Sich und dem mehr oder weniger begeisterten Kind diverse Klamottenschichten anziehen, das mehr oder weniger begeisterte Kind  wahlweise in Trage, Kinderwagen, Buggy oder Autositz bugsieren (und zusätzlich noch mindestens eines der genannten Transportmedien als Ersatz mitnehmen). Dann endlich losgehen und dabei ständig anhalten, um mehr oder weniger hektisch Schnuller, Essen, Trinken, Mütze, Spucktuch oder alternatives Transportmedium zu suchen. Mit kleinen Kindern pünktlich Termine einzuhalten, ist schon eine Herausforderung. Kommen dann noch zusätzliche Schwierigkeiten wie lange Fahrzeiten, Parkplatzknappheit, ungünstige Nahverkehrsverbindungen oder schlechtes Wetter hinzu,  fragt man sich eigentlich automatisch, ob sich der ganze eigentlich Aufwand lohnt. 

5. Termin

Ob Eltern und Kinder von dem jeweiligen Angebot profitieren, hängt meiner Erfahrung nach stark davon ab, dass alle Beteiligten entspannt und aufnahmebereit sind. Nach einer stressigen Anreise oder mit knurrendem Magen wird dies kaum der Fall sein. Ungünstig ist es auch, wenn die Eltern im Anschluss einen wichtigen Termin haben oder ein Geschwisterkind von der Kita abholen müssen. Auch der Biorhytmus spielt eine Rolle: Meine beiden Babys sind / waren eher Spätaufsteher (immer noch zu früh für uns Eltern, aber immerhin ;-)), weshalb wir uns wohl niemals mit einem Kursbeginn um 8 Uhr morgens anfreunden würden. Auch während der Mittagsschlafzeit oder im Anschluss an einen anstrengenden Termin ist kaum mit großer Motivation zu rechnen. Allerdings ist hier gerade bei kleinen Kindern zu beachten, dass sich der Tagesrhythmus schnell ändert und somit zwischen Buchung und tatsächlichem Kursbeginn schon wieder anders aussehen kann.

Fazit & Tipps

Baby- und Kleinkindkurse
Ihr seht, es spielen viele Faktoren bei der Kursauswahl eine Rolle - und ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Hier noch einige Tipps auf einen Blick:

  • Eigene Zielsetzung überlegen: Will ich in dem Kurs möglichst unverbindlich Leute kennen lernen oder tiefere Bekanntschaften knüpfen? Will ich exklusive Zeit mit meinem Kind verbringen? Möchte ich möglichst viele praktische Anregungen für den Umgang mit meinem Kind? Sollen bei meinem Kind bestimmte Fähigkeiten gefördert werden? Oder möchte ich einfach mal rauskommen und am liebten dabei etwas Leckeres Essen?
  • Informieren: Informationen bekommt man natürlich wie immer im Internet (z.B. auf diesem Blog ;-)). Für größere Städte gibt es auch (Print-)Magazine wie z.B. Kidsgo, die oft neben allgemeinen Informationen auch konkrete (nach Stadtteilen und Kursnamen sortierte) Angebote auflisten. Besonders wertvoll sind natürlich auch persönliche Erfahrungsberichte anderer Eltern. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese möglicherweise den Kurs unter anderen Zielsetzungen und Voraussetzungen besucht haben.
  • Rechtzeitig anmelden: In vielen Regionen ist die Nachfrage nach bestimmten Angeboten extrem groß, und man kann sich eigentlich kaum früh genug anmelden - am besten schon vor der Geburt...
  • Verschiedene Angebote ausprobieren: Da ja Zeit und Geld in den meisten Fällen nicht ganz unerheblich sind, empfiehlt es sich, einen (möglichst kostenlosen!) Probetermin wahrzunehmen. So bekommt man meist einen guten Einblick und kann in Ruhe entscheiden, ob das Angebot und die Rahmenbedingungen zur eigenen Situation passen.
  •  Realistische Erwartungen: Das hängt ein bisschen mit dem ersten Punkt der Zielsetzungen zusammen. Während es natürlich sinnvoll ist, sich zu überlegen, was man denn mit dem Angebot eigentlich erreichen möchte, darf man wiederum nicht zu viel erwarten. Im Elterncafé wartet nicht notwendigerweise der / die Seelenverwandte; Babyschwimmen oder -turnen macht das Kind nicht automatisch zum Leistungsschwimmer bzw. Turner. Und ob es den Sprössling so viel cleverer macht,  wenn man einmal die Woche mit bunte Rasseln, Tücher oder Wäscheklammern vor die Nase hält...?
  • Fragen / Wünsche formulieren: Die meisten KursleiterInnen freuen sich, wenn die TeilnehmerInnen Fragen stellen und (konstruktiv) Wünsche formulieren. Dadurch hat man die Chance, wirklich über die Themen zu sprechen, die einen aktuell interessieren. Ich schreibe mir die übrigens mittlerweile immer auf, denn ich mit meiner Verpeilung / Stilldemenz habe ich öfter mal unter der Woche (ja, ich gebs zu, teilweise sogar noch auf dem Hinweg) Fragen oder Ideen, die ich aber bis zum Kurstermin vergessen habe...


Was sind Eure Erfahrungen bei der Kursauswahl? Habt ihr weitere Tipps für Neu-Eltern bzw. Kurseinsteiger? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!


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2 Kommentare:

  1. Wenn im Titel "Pekip&Co" steht und man anfangs davon spricht, vieles ausprobiert zu haben, dann erwarte ich, dass die einzelnen Kurse auch beschrieben werden... was ist Pekip? Was wird dort gemacht, da. zu erwartende Kosten. Genauso auch mit allen anderen Kursen. Nur so ist wieder viel bla bla, aber nichts konkretes...

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    1. Oh je, das tut mir Leid, dass der Text nicht deinen Erwartungen entsprach :-( Bei mir im Blog geht es ja allgmein weniger um Sachinformationen, als um meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke aus dem Leben mit kleinen Kindern...
      Zu meinen (inhaltlichen) Erfahrungen mit den einzelnen Kursangebotenen möchte ich aber auf jeden Fall (wenn ich dazu komme ;-)) noch einen Blogpost schreiben. Für wirkliche Sachinformationen (Inhalte, Preise, etc.) zu den einzelnen Kursen würde ich aber in jedem Fall die Websites, Prospekte etc. der konkreten Anbieter empfehlen, weil die sich untereinander, regional, etc. auch teilweise sehr unterscheiden...

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